Welcome back, habe ich gestern Abend zu mir selbst gesagt. Nach 12 Stunden Zugfahrt, während denen mein Po vermutlich skandalös platt geworden ist, war ich zwar zu müde, um mein frisches Kaugummi anständig zu kauen. Aber wenn man an neue Orte zieht, was ich ja regelmäßig (eigentlich exzessiv) tue, dann hat es einen schönen Effekt, kurz diesen neuen Ort zu verlassen (nach der ersten Eingewöhnungsphase) und dann wiederzukommen.
Erst nach dieser kurzen Abwesenheit ist es jetzt wirklich mein Ort - der Ort, an dem ich lebe, studiere, nette Menschen kenne. Der Ort, in dem ich in einer rüttelnden Straßenbahn sitze und mich mächtig über das Geschäft "Alcoholove" amüsiere, an dem wir vorbei fahren. Der Ort, an dem man nicht sexy und elegant ist, sondern seksowny und elegancki, aber das dann auch richtig. Der Ort, der im Winter noch stechender nach Kohle riecht als Ostdeutschland. Das erste Mal zurückkommen, mich angekommen fühlen an einem Ort, der vor zwei Monaten noch ganz fremd war.
Oh - und heute ist Allerheiligen, ganz großes Mikado hier in Polen. Der Friedhof war voll hunderter Kerzen, die das gelbe Herbstkleid der Bäume angestrahlt haben und unsere Gesichter auch und wir waren alle ganz friedlich und versonnen.
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