| Aene Gespinst |






aene gespinst.





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02.11.12

Wechsel

The Shard 2010. Heute ist der fertig und seit letztem Monat nicht mehr das höchste Gebäude Europas.








Habe mich noch nicht gemeldet, seitdem ich in London bin. Hello!

Vielleicht liegt es daran, dass es nur noch assignments/readings/essays/presentations gibt, nur noch 
aufgeschlagene Bücher auf meinem Schreibtisch und Textmarker neben Artikeln. Es gibt meistens 
die rush hour und jede Menge Tuchfühlung in der tube, und shopping im Internet. Es gibt kein 
leckeres Brot und viel zu viel Bananen. Man eignet sich zeitsparende Maßnahmen an und plant 
die Wege und den Tag accordingly.

Ich weiß noch nicht, ist es amazing oder awful, gerade weiß ich nicht viel, gebt mir noch Zeit es heraus-
zufinden, denn Zeit, die habe ich im Moment nicht.

Menschen werden nervös, wenn sich die U-Bahn Türen aufschieben. Mir fallen dann nur noch 
Metaphern aus dem Pflanzen- und Tierreich ein, wie Trauben, Schafherden, scharrende Hufe usw. 
Ich suche mir eine entspannt aussehende Person und gucke nur noch die an, um nicht die Nervosität 
aller Menschen durch meine sehr permeable Haut aufzunehmen.

Der Blick aus meinem Fenster, auf die Wolkenkratzer der City, und die Kräne, die auf den Dächern 
stehen, immer weiter wird gebaut. Die City, die dieses Land so arm und reich gemacht hat, und 
diese Stadt so faszinierend wie abstoßend.

Meine Mitbewohnerin aus Syrien erzählt vom Krieg. Und ich bald von meinem Sommerurlaub. 
Es geht immer weiter und manchmal denke ich zurück.

21.07.12

Venezia #2







Boat People in Venedig. Boote (also Gondeln) fahren, warten, zur Schau stellen, bestaunen. 
Mit Segeln, mit Motoren, handbetrieben.
Schmal, breit, flach, spitz, schlicht, pompös. 
Für Waren, nur für Einheimische, für Taxifahrer und Touristen.

15.07.12

Venezia #1














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Venedig, merkwürdige Märchenstadt. Ein Vermächtnis, das langsam im Meer versinkt. Nur ein 
immenses Vermögen könnte Venedig retten. Mit dem man Wälle und Mauern bauen müsste, 
um den Sand aufzuhalten. Ob die vielen Touristen Venedig noch schneller in den Boden stampfen?

14.07.12

Torino /Liebeserklärung






Unchronologisch und so, wie es mir gerade in den Sinn kommt, werde ich in den nächsten Tagen 
meine Bilder aus Norditalien posten, wohin ich neulich gereist bin.
Ich habe dieses Mal selbst die Negative gescannt und mich dazu entschlossen, dass der schwarze 
Negativrand dranbleibt!...


Zunächst Turin: eine Stadt, in die ich immer zurückkehren muss, weil sie so schön ist! Auch, 
weil mit jeder Straßenecke, jedem Gebäude und jedem Lichteinfall verschiedener Tageszeiten 
so viele Erinnerungen verknüpft sind, und weil dort Menschen wohnen, bei denen ich mich zu 
Hause fühle, die wiederzusehen ist, als wäre keine Zeit seit dem letzten Wiedersehen vergangen, 
egal, wie viele Jahre es her ist.
Ich setze mich einfach auf eine Bank, vielleicht am Palazzo Carignano oder der Piazza Bodoni, 
oder schlendere durch die Schachbrett-Straßen, Via Po, Via Carlo Alberto, Via Garibaldi und 
zurück, und lasse mich ganz von Erinnerungen übermannen, die auf mich hereinströmen und 
denen ich mich so gerne aussetze.
Turin, hier hat Nietzsches geistige Umnachtung begonnen, und Nostradamus die Zukunft vorher-
gesehen, hier treffen sich zwei magische Dreiecke, die der schwarzen und weißen Magie, die 
man durch komplizierte Sichtachsen und Fingerzeige steinerner Statuen nachverfolgen kann, 
hier wurde der Nougat erfunden und der Martini.


Bilder: Università di Torino, Via Po. / Verwaltung.
In Palazzi hineinspähen ist meine Lieblingsbeschäftigung in Turin. Die Farben, Materialien, Schönheit, 
es gibt immer etwas zu entdecken. In den Bars klappern Espressotassen, und es wird geschäftig 
mit Tramezzini hantiert. 

18.06.12

More Poland









#4: deutsche Spuren. Überall. (Treppenhaus, Stahlträger) 







            

Liste der Dinge, die ich vermissen werde (Auszug):

++Oder. Odra. Ein Fluss, der sich oft verzweigt und die ganze Stadt auf vielen Wegen durchfließt. 
Geht man von meiner Wohnung aus immer geradeaus Richtung Norden, kommt man an das 
Ufer, dort wo es ganz weit ist und der Fluss von breiten Wiesen und Bäumen gesäumt wird.
Wild irgendwie. Meine Freundin aus China hat gemeint, dieses Wilde sei typisch für Osteuropa, 
in Westeuropa ist alles eingefasst, gepflegt, begradigt.
Abendsonne. 
Vollmond im Rücken.

++à propos Osteuropa: gelernt, dass Polen nicht im Osten ist, sondern in Zentralosteuropa.

++haufenweise Pierogi, an besonderen Tagen: Blaubeerpierogi mit Sahne und Zucker. Auch 
haufenweise Erdbeeren. Milchbars – gutes Essen für gutes Geld. Buchweizen, Kohlsalate, rote 
Beete zu schätzen gelernt. Rührei mit gedünsteten Rote-Beete-Blättern.

++Marie Skłodowska-Curie.

++Polnische Spitznamen. Alle werden mit Spitznamen angeredet. Ich hieß Aniu.
Polnische Deklinationen.

++kleine Warzywa/Owoce Läden, wie der aus dem vorletzten Post, in denen ich immer Obst 
und Gemüse eingekauft habe. Eine supermarktfreie Zeit. 

++rüttelnde Straßenbahnen, in denen es keine Doppelsitze gibt, sondern nur Einzelsitze entlang 
der Fenster.

++der Kontrast zwischen den heruntergekommenen Häusern, Fassaden, Transportmitteln und 
den immer hübschen Frauen. (Auch wenn ihre Schönheit sich über viel Tamtam und Schminke 
definiert, Make-up ist quasi ein Statussymbol, das man ruhig sehen darf).

++Cukiernia Kamila und die unfreundlichste Bäckerin der Welt - aber auch ihre Köstlichkeiten: 
jabłko w cieście, placek basi, rogalik z marmoladą, sernik krakowski.  

14.06.12

This is why I liked my Polish neighbourhood








//
Man muss das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist. 
Schließlich endlich, schlussendlich, zeige ich euch mein Viertel, in dem ich 9 Monate gelebt habe 
und es lieben gelernt habe.

(vom letzten Tag in Wrocław:)
Nun es ist schon Zeit zu gehen und pathetisch denke ich seit ein paar Tagen: Nun wirst du dies 
und jenes zum letzten Mal tun und an diesem oder jenen Platz das letzte Mal entlanglaufen. 
Als ob das den Wert einer Geste erhöhen oder ihren Genuss steigern würde, wenn man sich 
ständig sagt, dass es das letzte Mal sei. Das Gegenteil ist der Fall, wage ich zu behaupten. Dazu 
noch dieses schreckliche Gefühl, nicht ansatzweise alles gesehen und gemacht zu haben, in 
dieser Stadt, in diesem Land, die Sprache nicht genügend zu beherrschen... Ach, Abschiede. 
Ich kenne sie und finde sie gleichzeitig so brutal wie aufregend.
Aber, wenn es mich nicht wehmütig stimmen würde, weiterzuziehen, dann hieße das wohl, dass 
ich es hier nicht mochte. „I’m glad to be sad“ kann ich also sagen (Textor und Renz).

//
Es ist immer wieder spannend, durch dieses Viertel zu schlendern, nach wie vor hin- und her-
gerissen, ob es schöner wäre, wenn es renoviert wäre oder nicht.

#1: Nein, ich musste nicht Schlange stehen für Lebensmittel.

21.04.12

Polskibus nach Warszawa

Warschau. Alle sagen wie hässlich diese Stadt doch ist und dass man besser nach Krakau fahren sollte. 
Ich denke, sie ist das bessere Berlin. Viel habe ich nicht von Warschau gesehen und der straffe 
Konferenzzeitplan hat es mir auch nicht ermöglicht, Bilder zu machen. Aber ich würde gerne wieder 
hinfahren. So viele Gegensätze und Kurioses lassen sich dort finden. Neben dem kommunistischen 
Kulturpalast Wolkenkratzer und ein Neubau von Norman Foster. Dann wunderschöne Staßenzüge 
mit Altbauten und die Prachtstraße Nowy Świat (Neue Welt). Bars und Clubs für das Nachtleben. 
Mit Plastiktitten an der Wand. Zufällig laufen wir durch einen Häuserdurchgang und stehen vor einer 
großen Jesusstatue auf einem Parkplatz. Ich sollte wiederkommen, mit einem Fotoapparat, Ortskundigen 
und mehr Zeit. Mal sehen, mal sehen. 


Links für Warschau-Begeisterte:
Fotoblog &
Videoblog über Warschau 
Besonders dieses Video mit Bewohnern von Praga, dem Viertel, indem sich soziale Probleme, 
Dreck und die Kreativszene befinden. (Wie immer beliebte Kombination. Gentrifizierung sieht aber 
anders aus. Soweit ich das beurteilen kann, ist sie noch ein Fremdwort in Polen, was für den gesättigten 
Westeuropäer sehr ungewohnt und schön ist). 
"I have such beautiful dreams I cannot describe them."
und 4'48'' - Meckernde Polen. Sie können das besser als alle anderen. Es wirkt so dramatisch, 
dass es schon wieder absurd und höchst unterhaltsam ist. 

27.02.12

Davor





#1 Wintervögel
.
#2 Die eingefrorene Oder. Inzwischen ist sie wieder aufgetaut, in den Nebenarmen stapeln sich die 
Eisplatten, an der breitesten Stelle rauschen Eisschollen in beeindruckender Geschwindigkeit 
vorbei, gemischt mit Ästen und kleinen Stämmen in einer braunen Suppe. Es sieht nicht mehr so 
schön aus, aber: der Frühling kommt. Sogar in Polen. (Irgendwann).  
.
#3 Manchmal weiß ich nicht, ob Wrocław die glanzvollen Zeiten schon hinter sich oder noch vor sich hat
Manchmal finde ich all die verkommenen Gründerzeitbauten mit ihren von jahrelanger Kohlebestäubung 
schwarz verfärbten Fassaden deprimierend; manchmal sehe ich eine wunderschöne Stadt voller 
ungeschliffener Diamanten. Es kommt wohl auf meine Stimmung an. Der Glanz vergangener 
Zeiten ist jedenfalls genauso präsent wie das zukünftige Neuerstrahlen, wenn sich ein patinöses 
Haus gleich an ein frisch renoviertes reiht. Dies ist der besondere Reiz hier. Inzwischen weiß ich auch, 
dass sich hinter den schäbigsten Fassaden mit Jugendstildamen, die sich - leider völlig kopflos - 
um die Fenster ranken, die schönsten Wohnungen verbergen können. Mit geschliffenen Holzböden, 
freigelegtem Stuck und Backsteinwänden. Auch die Löwen, die meine Eingangstür bewachen, 
haben nicht mehr alle Zähne im Gebiss und alle Strähnen in der Mähne. Vielleicht erklärt das, 
warum unser Treppenaufgang dem sittlichen Schlendrian anheim gefallen ist. Ich gehe gerne auf 
Entdeckungsreise in dieser Stadt - die Gebäude haben viel zu erzählen. 

24.02.12

Ładny






Es wurde Zeit, ein paar Bilder meiner neuen Stadt zu zeigen. 
Eine meiner Lieblingsecken ist eine der sieben Oderinseln mit der Most Tumski. An dieser türkisen 
Brücke hängen Paare ihre Liebe schlossförmig an die Metallträger, damit sie nicht verloren geht 
und ewig währt. 
Überquert man über die Brücke, läuft man direkt auf die Katedra zu. 
Viel Backstein ist in der ganzen Stadt zu sehen, was mir sehr gefällt. 
Wrocław wurde im zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört, und dann von den berühmten polnischen 
Restaurateuren wieder aufgebaut. Nicht nur die Gebäude, auch die Bevölkerung wurde einmal 
komplett ausgetauscht: Die Deutschen, die Breslauer also, mussten das Gebiet verlassen und Polen aus 
den verlorenen Ostgebieten wurden hier angesiedelt (vor allem aus Lviv in der heutigen Ukraine). 
Wrocław ist also eine Art zusammengewürfelte Migrationsstadt.   

Ładny. Hübsch. 

01.11.11

Polska, lovely

Welcome back, habe ich gestern Abend zu mir selbst gesagt. Nach 12 Stunden Zugfahrt, während denen mein Po vermutlich skandalös platt geworden ist, war ich zwar zu müde, um mein frisches Kaugummi anständig zu kauen. Aber wenn man an neue Orte zieht, was ich ja regelmäßig (eigentlich exzessiv) tue, dann hat es einen schönen Effekt, kurz diesen neuen Ort zu verlassen (nach der ersten Eingewöhnungsphase) und dann wiederzukommen. 
Erst nach dieser kurzen Abwesenheit ist es jetzt wirklich mein Ort - der Ort, an dem ich lebe, studiere, nette Menschen kenne. Der Ort, in dem ich in einer rüttelnden Straßenbahn sitze und mich mächtig über das Geschäft "Alcoholove" amüsiere, an dem wir vorbei fahren. Der Ort, an dem man nicht sexy und elegant ist, sondern seksowny und elegancki, aber das dann auch richtig. Der Ort, der im Winter noch stechender nach Kohle riecht als Ostdeutschland. Das erste Mal zurückkommen, mich angekommen fühlen an einem Ort, der vor zwei Monaten noch ganz fremd war. 


Oh - und heute ist Allerheiligen, ganz großes Mikado hier in Polen. Der Friedhof war voll hunderter Kerzen, die das gelbe Herbstkleid der Bäume angestrahlt haben und unsere Gesichter auch und wir waren alle ganz friedlich und versonnen. 

08.10.11

Sommer in Dresden #2



























Dresden, lichtdurchflutet, eine Stadt, in die ich sofort ziehen würde. Überall gibt es schöne Ecken zu entdecken.  
Mit diesen Bildern ist meine Sommerrückschau vermutlich auch schon beendet - und wenn wir mal ehrlich sind, ist es eh eine sehr anachronistische Idee gewesen, jetzt noch Bilder vom Sommer zu posten. Denn es ist heute nochmal ein bisschen kälter geworden hier - der polnische Winter schickt schon mal eine zarte Vorahnung. Da ich als äußerst kältemepfindliches Wesen schon Schiss vor dem Winter habe, habe ich mir gestern einen richtigen Pullover gekauft, mit Norwegermuster, Alpakawolle und allem drum und dran.  

27.08.11

Über Kunst schreiben

Sunflower Seeds von Ai Weiwei



In zwei Ausstellungen war ich in letzter Zeit, die mir wirklich sehr gut gefallen haben.
1. in der Gabriel Orozco-Ausstellung in der Tate Modern, woher auch die Bilder stammen und 2. in der Sibylle-Bergemann Ausstellung im C/O Berlin. (Hier und hier waren schon begeisterte Bloggerinnen dazu zu lesen).

Gabriel Orozco macht aus Alltagsgegenständen, also oft aus scheinbar nichts, Kunst. Es ist trotzdem nie banal, aber auch nicht aufgeregt; er verpasst Dingen einfach einen kleinen „Twist“, eine Ironie oder eine unaufdringliche Dramatik. Das an sich ist sehr beeindruckend und unterhaltsam. Orozco hat zum Beispiel einen menschlichen Schädel mit einem unglaublich regelmäßigen Schachbrettmuster bemalt (Bleistift!); er hat einer Portion Ton die Form des Hohlraums zwischen seinen Händen gegeben (sieht aus wie ein Herz); er hat ein Auto (eine DS) zerschnitten, den Mittelteil herausgenommen und wieder zusammengebaut; er ist mit einer gelben Schwalbe durch Berlin gefahren und hat alle anderen gelben Schwalben fotografiert; er hat auf ein Klavier gehaucht und seinen Atem fotografiert, bevor dieser ganz schnell wieder verschwunden wäre; er hat einen Ventilator mit Klopapierrollen behängt, was sehr graziös aussieht, wenn der sich dreht; er hat eine große Gummikugel durch Berlin gerollt, in der sich dann die Abdrücke der Stadt wiederfanden, usw. Ich stelle mir da einen Künstler vor, der seine Umwelt aufmerksam und sehr verspielt wahrnimmt und einfängt und das allein ist doch vollkommen ausreichend.

Die Beschreibungen in dem kleinen Faltblatt, das es am Eingang der Ausstellung gab, nehmen dem ganzen jedoch seine Subtilität und haben mich wie häufig eher genervt. Die Objekte werden mit symbolischer Kraft überladen oder mit nichtssagenden Worthülsen beschrieben, wo es eigentlich nichts zu beschreiben gibt.
Orozco hat zum Beispiel eine Skulptur gemacht, die aus den Haar-, Haut- und Stoffresten besteht, die sich als filzige Lappen in Waschmaschinen öffentlicher Waschsalons sammeln. Diese Lappen hat er über Leinen gehängt und da hängen sie und jeder sieht etwas anderes darin. Die Beschreibung sieht darin „a meditation on the body and the precariousness of human life“ und: „in the immediate aftermath of September 11 the ash-coloured lint took a poignant significance“  - das scheint mit doch ein bisschen dick aufgetragen, Leben, Tod und Terror – alles soll in diesem Objekt stecken! Ich finde die Haarlappenaktion schon so einfallsreich und eklig an sich, dass ich darin nicht noch den 11. September sehen muss. Faszinierend, dass Orozco den Ekel vor den Fetzen überwunden hat. Andererseits kommen sie ja frisch aus der Waschmaschine.

Ein anderes Phänomen in Ausstellungsbroschüren ist eine beliebige Sprache, angereichert mit ein paar modernen Schlagworten, die dem Betrachter vermitteln sollen, dass jede Interpretation möglich und eine Festlegung unzulässig ist. Zu Sibylle Bergemanns Polaroid-Ausstellung liest man: „Ihre Fotografien sind vielschichtig (...), so dass man sie immer wieder anders, neu betrachten und verstehen kann.“ – Wer hätte sich das ohne diesen Satz getraut? Außerdem wird darauf hingewiesen, dass eine Fotografie „vergänglich ist“, das Jetzt ist auch „flüchtig, fragil und (...) schwer zu fassen“, „Augenblick und Ewigkeit“ liegen aber dennoch nah beieinander auf einem Foto und schließlich sind „genau diese oszillierenden Ebenen und das Vergängliche in all ihren Bildern unverwechselbar.“ Aha. Das wird Bergemann nicht gerecht, denn eigentlich hält doch jedes Foto einen vergänglichen Moment fest, der sich nicht reproduzieren lässt.

Ich warte noch auf Kunstbeschreibungen, die das Kunstwerk nicht mit Bedeutung erdrücken, die noch gewaltiger als die Kunst daherkommen möchten, die andererseits aber auch nicht ganz so nichtssagend sind! 

08.08.11

Last Bit






Die Suspension Bridge in Bristol. (Auch eine tolle Stadt). Nach einem Regenguss in dem schönen nordischen Licht glänzend.


(Wow, dies ist mein hundertster Post. Nicht so viel, wenn ich mal darüber nachdenke, wie lange ich das hier eigentlich schon mache).

06.08.11

Bottled in Bath


































Dieses wunderschöne kleine Museum in Bath ist entstanden, als ein großer Mineralwasser- und Limonadenhersteller, Bowler, sein Geschäft aufgegeben hat. Bowler hat allerdings auch vieles andere produziert, denn wer überhaupt Maschinen besaß, der konnte eigentlich gleich alles mögliche herstellen. 
Sonst ist Bath eher für seine römischen Bäder bekannt, aber die Höhe des Eintritts schreckt den Studenten ab, wie leider so oft in England. So haben wir der Arbeitervergangenheit Baths nachgespürt, auch wenn das eher ungewöhnlich ist für diese reiche, sandsteinfarbene, edle Stadt. 

05.06.11

City of London







Diese Bilder sind zwar von Februar oder März (habe einen Schwarz-Weiß-Film endlich aus der Versenkung geholt), aber wettertechnisch sieht es im Moment ganz genauso aus. Nicht kalt, nicht warm, und das das ganze Jahr über. London ist groß und es wird viel gebaut. Bald fahre ich mal wieder hin. Es gibt noch viel zu erkunden und schließlich werde ich, wie es aussieht, in absehbarer Zeit in London wohnen. Tja, ganz komisch noch der Gedanke, dass ich das jetzt schon weiß. 

26.05.11

Heilige Anwandlungen




Sonnendurchflutete Canterbury Cathedral.