Seitdem
ich das Buch "Eating Animals" (J.S. Foer) gelesen habe, denke ich über den Zusammenhang
zwischen Essen und meinen Erinnerungen nach, über bestimmte Gerichte, Gebäcke,
Gerüche, die in eine
bestimmte Zeit gehören. So wie man einen persönlichen
Soundtrack hat – bestimmte Musik, die man zu
einer bestimmten Zeit gehört hat –
so gibt es auch einen Foodtrack.
Familienfeste,
zum Beispiel, schmecken nach Butterkuchen, Frankfurter Kranz und Graubrot.
Familienbrunchs
zu besonderen Angelegenheiten oder mit Gästen schmecken nach Mohngugelhupf oder
Hefezopf. Meine Kindergeburtstage nach Marmorkuchen, der so richtig schön
schwarz/weiß war. Wochendmarkt-
Besuche in Lyon nach Oliven und Comté fruité. Skiurlaub
nach Germknödeln mit Mohn. Meine Zeit auf dem
Bauernhof in den Marken nach Farro
(gekochter Roggen). Sommer zu Hause nach Beeren und selbstgemachtem
Eistee. Tanzfreudige
Abende nach Gin Tonic.
So könnte ich jetzt noch lange weitermachen. Wonach schmecken eure Erinnerungen?
So könnte ich jetzt noch lange weitermachen. Wonach schmecken eure Erinnerungen?
Essen
ist das schönste und wertvollste und auch geselligste, was man machen kann. Deswegen
gehört
für mich dazu, dass ich mir Gedanken darüber mache, was ich esse, woher
es kommt, und welche
ökologischen oder sozialen Auswirkungen meine Art zu essen hat. Deswegen gehört Fleisch für mich nicht dazu.
"The question of eating animals hits chords that resonate deeply with our sense of self – our memories,
ökologischen oder sozialen Auswirkungen meine Art zu essen hat. Deswegen gehört Fleisch für mich nicht dazu.
"The question of eating animals hits chords that resonate deeply with our sense of self – our memories,
desires, and values. Those resonances are potentially controversial, potentially threatening, potentially
inspiring, but always filled with meaning. (…) The questions of eating animals is ultimately driven by our
intuitions about what it means to reach an ideal we have named, perhaps incorrectly, 'being human'."
- J.S. Foer, Eating Animals, p. 264 (Penguin Edition)
"Animal agriculture makes a 40% greater contribution to global warming than all transportation
in the world combined; it is the number one cause of climate change."
- J.S. Foer, Eating Animals, p. 264 (Penguin Edition)
"Animal agriculture makes a 40% greater contribution to global warming than all transportation
in the world combined; it is the number one cause of climate change."
- J.S. Foer, Eating Animals, p. 58
Foer bettet seine Überlegungen zum Essen von Tieren in verschiedene Familiengeschichten
Foer bettet seine Überlegungen zum Essen von Tieren in verschiedene Familiengeschichten
ein (wie eigentlich alle seine Romane Familiengeschichten sind). Besonders
Thanksgiving hat es ihm angetan
und die Frage, wie dieses Fest ohne den Turkey
aussieht. (Schön und zeitgemäß ist die Antwort, denn der
heutige Truthahn aus
dem Mastbetrieb vollgepackt mit Hormonen und Medikamenten wäre für die frühen
Pilgrims kein Anlass gewesen zu feiern.
Stimmt, denke ich).
Unsere
persönlichen Entscheidungen über das Essen werden nie ganz privat bleiben, da
wir mit/bei/vor anderen
Menschen essen, weil Essen verbindet genauso wie
polarisiert. (Weil wir mit Freunden "heute Abend
zusammen was kochen", eine sehr deutsche Tradition, die
exportiert werden sollte). Deswegen besteht
Hoffnung, dass unsere
persönliche Achtsamkeit mit Nahrung, unser Bewusstsein, Kreise ziehen
werden.
"As a 'solitary eater' your decisions will, in and of themselves, do nothing to alter the industry.
"As a 'solitary eater' your decisions will, in and of themselves, do nothing to alter the industry.
That said, unless you obtain your food in secret and eat it in the closet, you don’t eat alone. We eat as
sons and daughters, as families, as communities, as generations, as nations, and increasingly
as a globe. We can’t stop our eating from radiating influence even if we want to. (…)
as a globe. We can’t stop our eating from radiating influence even if we want to. (…)
Eating is a social act."
- J.S. Foer, Eating Animals, p. 261
PS: Ach
so, ich bin natürlich auch ein bekennender Fan von Quinoa, Kichererbsen,
Amaranth,
Hülsenfrüchten, Nüssen, Wurzelgemüse usw. Das gehört sich wohl so für
ordentliche Vegetarier. Zu meiner
Verteidigung bleibt zu vermerken, dass David
Lynch auch eine ausgeprägte Schwäche für Quinoa hat.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen