| Aene Gespinst |






aene gespinst.





05.10.09



was war, was ist, was wird
Das Café Moka war einmal. Das Café Moka ist ein Foto jetzt und eine Aufschrift auf einem Haus. Es wird vielleicht beides bleiben, vielleicht nur ein Foto, vielleicht nur eine Erinnerung

Am Wochenende war ich auf Satzsuche. Ihr wisst schon, den Satz für meine imaginäre Fotoreise. Ich habe ihn noch nicht gefunden. Aber ich weiß schon, worum es gehen wird. Um Zeit. Die zerrinnt und zerfällt und unaufhaltsam ist und sich doch manchmal momentartig in unser Gedächtnis brennt. Der Fotoapparat kann diese Momente für gewöhnlich einfrieren. Ich möchte aber dieses Mal keine Momente einfrieren, sondern im Gegenteil Zeit einfangen. Flüchtiges, Zerfallendes, etwas, das schon nicht mehr ist, wenn man den Auslöser betätigt.
Na dann, Ärmel hochgekrempelt!

Meine Hände strömen einen leicht chemischen Geruch aus. Heute war ich in der Dunkelkammer und habe einen Film entwickelt. Das ist Handarbeit und dauert wirklich lange. 30 Minuten neben einem Behälter stehen und alle fünf Minuten neues Wasser einfüllen bietet allerdings endlich mal Gelegenheit, die Kommilitonen besser kennen zu lernen, dort unten im Keller mit schwarz gestrichenen Wänden. Es waren nette Begegnungen.

Heute habe ich aus dem Fenster geschaut und das erste Mal Hallo Herbst gedacht. Mit meinen chemischen Händen habe ich ihm dann zugewunken. Der Mantel hängt bereit.

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